22. 06. 2000
Der Verein Bern ohne Atom protestierte anlässlich der Generalversammlung der Bernischen Kraftwerke BKW für die sofortige Stillegung des AKW Mühleberg


Gleich lange Spiesse für das AKW Mühleberg

Vor einer Woche haben sich die deutsche Bundesregierung und die Stromkonzerne in Berlin auf den Ausstieg aus der Atomenergie geeinigt. Die Vereinbarung sieht vor, dass die deutschen AKW nach einer Betriebsdauer von 32 Jahren stillgelegt werden müssen. Der Verein Bern ohne Atom (BoA) liegt mit seiner Initiative, das AKW Mühleüberg im Jahre 2002 stillzulegen, somit goldrichtig: Ende 2002 wird nämlich auch das AKW Mühleberg 30 Jahre am Netz gewesen sein.
Der Verein Bern ohne Atom unterstützt deshalb die Forderung nach gleich langen Spiessen für alle AKW-Betreiber und empfiehlt, am 24. September 2000 der Verfassungsinitiative zur Stilllegung des AKW Mühleberg zu zustimmen.
An der Ausstiegsvereinbarung in Deutschland ist auch die Preussenelektra beteiligt. Preussenelektra besitzt heute ein Aktienpaket von 20% an der BKW Energie AG und ist damit prädestiniert, die Forderung nach der Stilllegung der in die Jahre gekommenen Atomkraftwerke auch in der Schweiz durchzusetzen.
Die Initiative "AKW Mühleberg stilllegen" entspricht diesen Forderungen.
Was die Initiative "Strom ohne Atom" auf nationaler Ebene und die Vereinbarung in Deutschland anstreben, verfolgt die BoA-Initiative auf kantonaler Ebene: die Stilllegung der AKW nach einer Betriebsdauer von 30 Jahren.
Damit werden die Spiesse für alle AKW-Betreiber gleich lange.
Der Zustand des AKW Mühleberg zeigt deutlich auf, dass der Alterungsprozess den Atomanlagen arg zusetzt.
Seit 10 Jahren ist nun bekannt, dass der Kernmantel im AKW Mühleberg Risse aufweist, die in den letzten Jahren unaufhörlich gewachsen sind. Die mon-tierten Zuganker haben ihre Wirkung verfehlt.
Das AKW Mühleberg stellt ein unannehmbares Sicherheitsrisiko für den Kanton Bern, ja für die ganze Schweiz dar.
Zudem werden heute im AKW Mühleberg wichtige gesetzliche Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten.
Die Anlage ist bezüglich Erdbeben, Flugzeugabsturz und für den Brandfall ungenügend gerüstet und entspricht dem heutigen Stand der Technik bei weitem nicht.
Die Initiative des Vereins Bern ohne Atom verlangt deshalb zurecht, dass die technisch veraltete Anlage in Mühleberg nach 30 Betriebsjahren stillgelegt werden muss.

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